Zurück von der großen Reise – 9 Fragen an Arndt Kühne
Arndt Kühne, Gründer und Geschäftsführer von Basilicom, war sechs Monate out of Office für eine große Reise mit seiner Familie. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Seit Juli ist er zurück in Berlin und wir haben nachgefragt, wie es ist, zurück zu sein, wie die Reise war und welche Ideen er mitgebracht hat.
Wärst Du gern noch etwas länger unterwegs gewesen?
Oh nein, sechs Monate waren genug. Es war eine super-intensive Zeit mit vielen Eindrücken und Erfahrungen, aber das Reisen und eine Reise planen sind auch anstrengend, und irgendwann ist es einfach genug. Meine Frau, meine Kinder und ich haben uns am Schluss alle gefreut, zurückzukommen, auf deutsches Essen, Freunde und den Sommer in Berlin.
Wie ist es, nach sechs Monaten auf Reisen wieder zurück zu sein?
In Berlin anzukommen, war super entspannt. Wir sind Mittwoch gelandet und hatten bis Sonntag Zeit, uns zu akklimatisieren, bevor es für mich am Montag wieder in die Firma ging. Die Kinder haben quasi in ihrem Spielzeug gebadet und es überall in der Wohnung verteilt und wir haben erst mal alles eingekauft, was der deutschen Wurst- und Käseseele guttut.
Am Montag wieder ins Büro zu kommen, war wahnsinnig aufregend. Viele neue Gesichter, Vieles hat sich verändert – man muss eben erst mal ankommen. Gott sei Dank gab es keine Überraschungsparty! Die alten Kollegen haben sich gefreut, und alle haben mich herzlich willkommen geheißen. Und für mich war es spannend, alles auf mich wirken zu lassen. Das Coolste war natürlich, dass wir die Woche drauf mit der gesamten Mannschaft ins Hotel Prinz-Luitpold-Bad im Allgäu gefahren sind. Entspannter geht ein Onboarding nicht – eine gute Gelegenheit, mit allen zu sprechen, und ein perfekter Start in die Arbeit.
Wir waren tatsächlich auch sehr aufgeregt vor Deiner Rückkehr. Gespannte Vorfreude. Was hast Du aus dem Agenturumfeld am meisten vermisst?
Basilicom ist meine zweite Familie. Ich habe also vor allem die Leute vermisst und die spannende Zusammenarbeit, den Drive, die Kreativität, das gemeinsame Erschaffen und den Austausch. Ich liebe es, hier zu arbeiten.
Du bist im Januar losgefahren und im Juli zurückgekommen. Was hat sich bei Basilicom verändert?
Wir sind ja erst im September 2017 ins neue Büro eingezogen. Vieles ist jetzt an seinem Platz, das Büro hat sich eingelebt, neue Möbel, Pflanzen und Farbe. Natürlich die neuen Mitarbeiter, aber auch alte Formate, die neu gelebt werden. Zum Dienstagslunch kommen jetzt zwei Köche, die uns einmal im Monat mit ganz ausgezeichnetem Essen versorgen. Das lieben alle. Außerdem ist es großartig zu sehen, wie sich die Strukturen und Prozesse in die geplante Richtung entwickelt haben. Alle haben sich ein Stück emanzipiert und sind stolz auf ihre Arbeit. Und ich kann stolzer nicht sein. Jeder einzelne Mitarbeiter hat hier einen top Job gemacht und Basilicom vorangebracht. Ich bin super happy, alles on Track, mega Stimmung, besser kann’s nicht laufen. Großes Dankeschön an alle!
Worauf hast Du Dich am meisten gefreut?
Privat aufs Selbstkochen und Essen. Geschäftlich einfach aufs Arbeiten. Ich habe viel über Basilicom nachgedacht und komme mit großem Tatendrang zurück. Eva hat als Geschäftsführerin Großartiges geleistet und wird diese Arbeit fortführen. Dadurch kann ich mich auch neuen Dingen widmen. Das macht uns schneller. Wir werden uns im Bereich E-Commerce breiter aufstellen und ein Team Research und Development gründen. Dadurch werden wir uns noch gezielter mit Technologien wie AI oder Blockchain beschäftigen können.
Was waren die Highlights der Reise?
Das eine Highlight gibt es natürlich nicht. Ich finde, unsere Routenplanung war ein Highlight, weil wir mit Asien, Neuseeland und Afrika ein wunderbar abwechslungsreiches Programm hatten. In Asien war ganz klar Laos ein Highlight. Das Land ist so entspannt und trotzdem sehr gut erschlossen. Ganz tolle Essenskultur mit kleinen Suppenküchen und Streetfood. Die Kinder fanden natürlich Neuseeland super. Überall gibt es Spielplätze, und auf den Campingplätzen sind viele Kinder und natürlich auch einige Deutsche. Afrika und seine Tiere waren natürlich eh ein großes Abenteuer für uns alle. Highlight waren aber vor allem die fünf Tage Moremi Nationalpark. Die Camps haben keine Umzäunung, und so läuft nachmittags einfach mal ein Elefant hinter dem Zelt vorbei, und nachts schleicht eine Hyäne ums Lagerfeuer. Das ist schon beeindruckend.
Auf Reisen hat man ja auch viel Zeit nachzudenken und Gelegenheiten, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, gerade wenn man normalerweise sehr eingespannt ist. Was hast Du mitgenommen und was wirst Du in Zukunft anders machen – Ideen?
Wenn Du nicht mehr operativ eingebunden bist, gibt Dir das die Freiheit, über Strategisches und die langfristigen Ziele nachzudenken. Viele Ideen waren bereits vorher in meinem Kopf oder wurden bereits innerhalb des Business-Development-Teams intern diskutiert. Durch den Abstand auf der Reise haben sich aber Themen klar herauskristallisiert, Gedanken fokussiert und Reihenfolgen ergeben. Diese Erkenntnisse fließen jetzt sehr einfach in den aktuellen Weg ein. Durch die gemeinsame Geschäftsführung mit Eva werden wir mehr Zeit haben, gemeinsam an Zukunftsthemen zu arbeiten, das freut mich sehr. Eines meiner wichtigsten Themen ist es, unsere technologische DNA weiter auszubauen. Eva kümmert sich federführend um Strategie, Beratung und das Changemanagement. Die Kombination öffnet uns gerade viele Türen.
Hattest du Gelegenheit, an anderen Orten mit Leuten aus der Branche zu sprechen?
Tatsächlich wenig. Es gibt einen Kontakt in Neuseeland, aber es müssen weitere Gespräche folgen. Ich war an zwei Universitäten in Namibia, aber auch hier müssen wir sehen, ob eine Kooperation sinnvoll ist.
Neues Arbeitsmodell: Sechs Monate Reisen – sechs Monate arbeiten? Oder dauert es jetzt erst mal wieder eine Weile bis zur nächsten Auszeit?
Das wird eine Weile dauern, schon allein, weil meine Tochter ab nächstem Jahr in die Schule geht. Spätestens nach der Schule werden wir das aber noch mal machen, entweder mit Kids, wenn sie dann noch wollen, oder zu zweit.